Die Kliniktasche ist längst gepackt, und du kannst es kaum erwarten, dein Baby endlich im Arm zu halten. Aber bei aller Vorfreude machst du dir natürlich auch viele Gedanken. Vielleicht fragst du dich, ob du die Anzeichen der Geburt auch wirklich rechtzeitig bemerken wirst. Wie unterscheiden sich Übungswehen von “echten” Wehen? Was ist, wenn du es nicht schnell genug in die Klinik oder ins Geburtshaus schaffst?
In Filmen sieht man immer wieder aufwühlende Szenen, in denen Babys im Taxi oder gar in einer öffentlichen Toilette zur Welt kommen. Wir können dich beruhigen: Ja, das ist alles schon vorgekommen, aber eine sogenannte Sturzgeburt gibt es insbesondere bei Erstgebärenden wirklich nur äußerst selten. In der Regel sendet der Körper sehr rechtzeitig verschiedene Signale, die dir verraten, dass das Warten nun bald ein Ende hat, sodass dir genug Zeit bleibt, dich auf den großen Moment vorzubereiten.
Übersicht: Das sind die 7 Anzeichen für eine bevorstehende Geburt:
Absenken des Bauches- Dein Baby wird ruhiger
- Innere Unruhe - oder das Gegenteil
- Nestbautrieb
- Abgang des Schleimpfropfes
- Blasensprung
- Eröffnungswehen
Lies jetzt weiter und informier dich über die einzelnen Anzeichen der Geburt.
Anzeichen Geburt: Ein paar Tage vorher
1. Absenken des Bauches
Ab etwa der 36. SSW kannst du damit rechnen, manchmal passiert es aber auch später: Dein Bauch senkt sich ab - dein Baby bringt sich in die richtige Position für die Geburt, sein Köpfchen befindet sich nun in der Beckengegend. Dabei kann es durch die sogenannten Senkwehen in Bauch und Rücken zu unangenehmen Schmerzen kommen, die über Stunden anhalten. Häufig werden sie deshalb irrtümlich für Eröffnungswehen gehalten. Das Absenken des Bauches erleichtert dir das Atmen, drückt allerdings auf die Blase und den Darm, sodass du nun vermutlich häufiger zur Toilette musst. Auch Durchfälle sind keine Seltenheit.
2. Dein Baby wird ruhiger
In den letzten Tagen vor der Geburt sind die Bewegungen deines kleinen Schatzes nicht mehr ganz so heftig spürbar. Das liegt daran, dass es jetzt in deinem Bauch sehr eng wird - dein Baby hat einfach keinen Platz mehr, weil es „im Endspurt” noch einiges an Gewicht zulegt.
3. Innere Unruhe - oder das Gegenteil
Viele Frauen befällt plötzlich eine starke innere Unruhe, und sie können trotz Müdigkeit nicht mehr einschlafen. Andere werden auf einmal extrem ruhig und gelassen. Falls du unruhig bist, können Atem- und Entspannungsübungen helfen - auch ein beruhigender Tee wie z.B. Baldrian ist ein gutes Mittel gegen Unruhe.
4. Nestbautrieb
Hast du das Bedürfnis, schnell noch einmal die Wohnung auf Vordermann zu bringen, alles zu putzen oder gar zu renovieren? Auch das kann ein Anzeichen der Geburt sein, die nun bald bevorsteht - es geht vielen werdenden Müttern ganz ähnlich. Wenn es dir gutgeht, ist nichts dagegen einzuwenden - aber bitte sei vorsichtig, achte gut auf dich und gönne dir genug Ruhe. Du brauchst all deine Kraft für die Geburt!
Tipp: Nutze die ruhigen Stunden, um schon mal ganz entspannt eure Karten zur Geburt auszusuchen!
Deutliche Anzeichen für die Geburt: Nun geht es bald los!
5. Abgang des Schleimpfropfes (“Zeichnen”)
Der Schleimpfropf bildet sich zu Beginn der Schwangerschaft und verschließt den Muttermund, um dein Baby vor Keimen und Krankheitserregern zu schützen. Kurz vor der Geburt, meist 1-2 Tage vorher, löst sich dieser Schleimpfropf, manchmal allerdings auch schon etwas eher. In der Fachsprache nennt man das “Zeichnen”. Der Schleimpfropf hat eine zähe Konsistenz und ist häufig mit etwas Blut vermischt. Manche Frauen bemerken seinen Abgang gar nicht, beispielsweise beim Toilettengang. Falls du ihn aber in deinem Slip oder in der Toilette entdeckst, ist das meist ein Anzeichen, dass die Geburt sich ankündigt - es ist aber kein Grund zur Panik. Informiere ruhig deine Hebamme - aber solange kein Fruchtwasser abgeht und du keine Wehen bekommst, musst du sie dafür nicht nachts aus dem Bett holen. :-)
6. Blasensprung
Ein sicheres Anzeichen, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht, ist der Abgang von Fruchtwasser - die Fruchtblase ist gerissen. Manchmal passiert das in einem Schwall, möglicherweise aber auch nur tröpfchenweise. Es ist manchmal schwierig, Fruchtwasser von Urin zu unterscheiden, da durch den Druck des Babys auf die Harnblase in den letzten Wochen der Schwangerschaft durchaus eine leichte Inkontinenz entstehen kann. Wenn du durch Anspannen des Beckenbodens den Abgang nicht stoppen kannst, ist es vermutlich Fruchtwasser. Im Zweifelsfall helfen spezielle Lackmus-Teststreifen aus der Apotheke, die du dir rechtzeitig besorgen solltest. Fruchtwasser ist geruchlos oder riecht leicht süßlich. Es hat einen pH-Wert von etwa 7 und ist farblos oder durch eine geringe Blutbeimengung leicht rosa.
Achtung: Sollte es gelblich, grünlich oder bräunlich gefärbt sein, ist es Zeit für die Klinik, auch wenn die Wehen noch nicht eingesetzt haben. Dein Baby muss jetzt überwacht werden, um sicherzustellen, dass es genug Sauerstoff bekommt. Meist erfolgt der Blasensprung während der Eröffnungsphase, wenn die Wehen eingesetzt haben. Spürst du noch keine Wehen, spricht man von einem „vorzeitigen Blasensprung”. In beiden Fällen ist es jetzt Zeit, die Hebamme zu benachrichtigen.
7. Eröffnungswehen
Wehen entstehen nicht nur während der Geburt, sie können auch schon Wochen vorher in Form von “Übungswehen” auftreten, die die Gebärmutter auf die Geburt vorbereiten sollen, oder, wie oben beschrieben, als “Senkwehen”, wenn sich das Baby in Geburtsposition bringt und dein Bauch sich absenkt. Diese Vorwehen sind meist nicht besonders heftig - sie lassen sich mit einem warmen Bad, etwas Bewegung oder Entspannungstechniken lindern und verschwinden dann auch wieder.
Wenn es aber ernst wird und die Eröffnungswehen einsetzen, lassen sie sich durch solche Maßnahmen nicht abschwächen - gerade durch ein warmes Bad werden sie im Gegenteil noch verstärkt. Zunächst dauern sie nur ein paar Sekunden, dann immer länger, und die Intervalle zwischen ihnen werden regelmäßiger und kürzer. Du solltest die Klinik, das Geburtshaus oder deine Hebamme jetzt ruhig schon mal informieren. Sobald die Wehen im Abstand von etwa 5-7 Minuten regelmäßig auftreten, ist es an der Zeit, loszufahren oder die Hebamme zu bitten, sich auf den Weg zu machen - je nach Anfahrtsweg auch etwas eher. Die Dauer der Eröffnungswehen ist sehr unterschiedlich. Sie können ein paar Stunden oder auch einen Tag und länger dauern.
Während der Eröffnungswehen wird der Muttermund bis zu etwa 7 cm geöffnet. Danach setzen die Übergangswehen ein, die als besonders schmerzhaft empfunden werden. In dieser Phase wird der Muttermund etwa 8-10 cm weit geöffnet. Schließlich sorgen dann die Presswehen dafür, dass dein Baby aus dem Geburtskanal herausgedrückt wird.
Auch wenn es dein erstes Baby ist: Du wirst die Anzeichen der Geburt sicher instinktiv richtig deuten. Wann immer du dir unsicher bist, falls Schmerzen auftreten, die dich beunruhigen oder du das Gefühl hast, etwas wäre nicht in Ordnung, zögere bitte auf keinen Fall, ärztliche Hilfe oder den Rat deiner Hebamme einzuholen.
Wir wünschen dir und deinem Baby eine schmerzarme, entspannte und wundervolle Geburt!
Tipp: Vergesst nicht, die Ankunft eures kleinen Schatzes mit euren Liebsten zu teilen. Eine liebevoll gestaltete Geburtskarte ist die perfekte Möglichkeit, diese besondere Nachricht zu verkünden. Ob ihr eine Geburtskarte für ein Mädchen, eine Geburtskarte für einen Jungen oder eine Geburtskarte für Zwillinge sucht – hier findet ihr sicher euer Wunschdesign zum Personalisieren.
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