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Geburt

Babypflege leicht gemacht: Diese Hebammentipps musst du kennen!

Mutter cremt Baby im Gesicht einJetzt auf Pinterest pinnen
©istock.com/insta_photos

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Euer kleines Wunder wird bald das Licht der Welt erblicken oder ist vielleicht schon geboren? Dann steht euch, wie jeder Mama oder jedem Papa, das Abenteuer "Babypflege" bevor!

Auch wenn es aufregend ist, sein Neugeborenes aus der Klinik oder dem Geburtshaus mit nach Hause zu nehmen, kann es für Eltern auch ein wenig beängstigend sein, besonders beim ersten Kind. Sobald ihr zu Hause seid, habt ihr vielleicht das Gefühl, dass ihr einfach nicht wisst, wo ihr anfangen sollt, und ob ihr bei der Pflege eures Neugeborenen auch wirklich alles richtig macht. 

Deshalb stellen wir euch heute Hebammentipps und -tricks für die Pflege von Neugeborenen vor,  die euch die Babypflege kinderleicht machen!

Babypflege: das Einmaleins des Wickelns

Der Windelwechsel kann eine heikle Angelegenheit sein, um die ihr aber leider nicht herumkommt. Und das ab dem ersten Tag mit eurem kleinen Schatz, etwa alle drei bis vier Stunden. Selbst wenn euer Baby sehr kooperativ ist, kann (und wird) es manchmal zu kleinen "Wickelmalheuren" kommen. Dabei sprechen wir noch nicht mal von den Momenten, in denen Babys sich winden, den Rücken durchdrücken, schreien oder strampeln ... 

Was ist also die beste Art, eine Windel zu wechseln? Wie könnt ihr es so sauber wie möglich machen und die Verbreitung von Keimen einschränken? Hier sind einige Tipps:

  • Wählt einen geeigneten Wickelplatz

Der Platz, an dem gewickelt wird, sollte warm, nicht zugig, aber dennoch gut zu lüften sein. Wenn ihr im Bad Platz für einen Wickeltisch habt, wäre das optimal, denn dort ist es meist schön warm, und Wasser ist direkt verfügbar, das ihr ja zum Popoputzen und Saubermachen braucht. Alternativ könnt ihr natürlich das Kinderzimmer nutzen. Eine weitere Möglichkeit wäre euer Schlafzimmer. Der Vorteil hierbei:  Es ist nicht weit, um nachts eine frische Windel anzuziehen. Der Nachteil ist allerdings, dass das nächtliche Wickeln beide Eltern auf Trab halten kann.

Ob ihr euch für eine stylische Designer-Wickelkommode entscheidet oder den Wickelplatz mit einer einfachen Wickelunterlage auf dem Boden einrichtet, achtet auf das Vorhandensein von Wasser. Katharina Jeschke hat dafür einen tollen Lifehack: "Praktisch ist, wenn du dir eine Thermoskanne mit warmem Wasser an die Wickelkommode stellst. Dann kannst du dein Baby wickeln, ohne jedesmal Wasser holen zu müssen."

Lest auch gern unsere Tipps, wie ihr eure Wickelkommode organisieren könnt! 

Jetzt auf Pinterest pinnenBaby liegt auf Decke
©kartenmacherei/pipaandnuuk
  • Seid gut vorbereitet

Es ist ratsam, beim Windelwechseln immer alles, was man dafür braucht, in Reichweite zu haben. Wenn ihr während des Windelwechsels einen Schrank öffnen und Tücher oder eine Tube Salbe erst holen müsst, lasst ihr euer Baby unnötigerweise unbeaufsichtigt. Diese Dinge solltet ihr bereithalten:

- ein paar feuchte Tücher oder Waschlappen: Hebammen raten zu nachhaltigen, wiederverwendbaren        
  Textilien. Wenn ihr auf Feuchttücher nicht verzichten möchtet, entscheidet euch unbedingt für 
  unparfümierte Produkte.
- Pflegeprodukte wie Öl oder Creme
- eine neue Windel
- Kleidung zum Wechseln


  • Sorgfältig abwischen

- für alle Babys gilt: Angetrockneter Stuhlgang lässt sich leichter mit ein wenig Öl entfernen. Dafür ist 
   Mandelöl gut geeignet. "Bitte vergesst beim Wickeln nicht, dass auch die Hautfalten in der Leiste gereinigt    werden müssen. Anschließend ist es wichtig, dass ihr die Haut trocken tupft. Denkt dabei auch an die 
   Hautfalten", rät Katharina Jeschke.

- "bei Mädchen ist es wichtig,  mit dem Waschlappen immer von vorne (den Schamlippen) nach hinten Richtung Anus zu wischen, damit keine Darmbakterien in die Vagina gelangen. Der Bereich zwischen den 
   Schamlippen wird am besten nur vorsichtig abgetupft. Achtet darauf, dabei das Scheidensekret nicht zu 
   entfernen, da dieses nämlich für eine natürliche Reinigung der Scheide nötig ist."

- bei Jungen bitte nicht die Vorhaut des Penis zurückschieben. Sie ist nämlich noch mit der Eichel 
  verbunden. Das ist in den ersten zwei Lebensjahren völlig normal. 

- im Normalfall benötigt die zarte Haut nach der Reinigung keine weitere Pflege mehr. Ist Babys Haut am 
  Po jedoch trocken oder gerötet, kannst du eine dünne Schicht Wundschutzcreme auftragen.

Katharinas Extratipp: Bevor du die frische Windel anlegst, genießt es dein Baby, noch ein wenig „unten ohne“ zu strampeln. Viel Luft für den kleinen Po beugt ebenfalls Hautreizungen wie Windeldermatitis vor. Die frische Windel sollte dann nicht zu eng , aber auch nicht zu locker angelegt werden. Wenn zwischen Bäuchlein und Windel ein bis zwei Finger Platz haben, sitzt sie prima. 

Jetzt auf Pinterest pinnenCollage aus zwei Geburtskarten
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Babys richtig baden

Der Gedanke, mit einem glitschigen, zappeligen kleinen Baby umzugehen, kann Neumamas und -papas Angst einflößen. Aber keine Sorge: Mit ein paar guten Tipps wird das Baden zum Kinderspiel.

  • Wie oft soll ich mein Baby baden?

Im Normalfall reicht es aus, dein Baby 1-2 Mal in der Woche zu baden. Die ideale Badedauer beträgt 5-10 Minuten. Das erste Vollbad sollte idealerweise stattfinden, sobald der Nabel komplett verheilt ist. Ab dem Zeitpunkt besteht keine Infektionsgefahr mehr für die Nabelwunde. Davor wascht ihr euer Baby am besten nur mit einem Schwämmchen und warmem Wasser.

  • Wählt einen günstigen Zeitpunkt zum Baden

Wählt einen Zeitpunkt, zu dem ihr beide entspannt seid. Babys sind sehr gut darin, bei der Mama oder dem Papa Stress wahrzunehmen, welcher sich dann auf das Kind überträgt. Ob morgens, nachmittags oder abends, bleibt euch und eurem Tagesablauf überlassen. Da gibt es kein Richtig oder Falsch. Wenn ihr eine Zeit gefunden habt, die für euch gut passt, könnt ihr daraus eine Routine machen, die für das Baby beruhigend ist und es – abends – sogar ins Traumland entführt. Denn Baden macht müde! Und hungrig, weshalb es sinnvoll sein kann, das Kind im Anschluss an das Wannenbad noch einmal zu stillen.

  • Vorbereitet sein

Ihr könnt euch je nach Geschmack für eine Badewanne oder einen Badeeimer entscheiden. Daneben legt ihr euch alle Utensilien bereit, die ihr zum Baden braucht, darunter einen Waschlappen, Babyseife (falls gewünscht), ein sauberes Handtuch, eine Windel, eine Schutzcreme und Kleidung. Es ist wichtig, dass ihr eure Augen und mindestens eine Hand immer am Baby habt, um ganz sicherzugehen, dass eurem kleinen Schatz nichts passiert.

  • So badest du das Baby richtig

Die Raumtemperatur sollte schön warm sein, damit das Baby nicht friert. Katharina empfiehlt während des Badens mindestens 22° Grad, gerne noch 2-3 Grad mehr. Die Wassertemperatur sollte 37° Grad betragen. Dies kannst du ganz einfach mit einem wasserdichten Fieberthermometer oder einem Badethermometer bestimmen. Die Hebamme rät dringend davon ab, als Erwachsener einfach nur den Ellbogen ins Wasser zu halten, da diese Methode fürs Baby viel zu ungenau ist.

Extra Badezusätze, Seifen und Shampoos sind für Babys nicht erforderlich. Möchtet du jedoch einen Badezusatz verwenden, so wähle ein speziell für Babys geeignetes Produkt. Es soll weder Duft-  noch Konservierungsstoffe enthalten. 

Katharinas Geheimtipp: "Es hat sich bewährt, dem Badewasser einfach ein wenig Muttermilch  hinzuzufügen, weil das darin enthaltene Milchfett Babys Haut ganz natürlich pflegt."

Achtet nach dem Bad darauf, euren Schatz gut und zügig abzutrocknen, damit er sich nicht erkältet.

Als Highlight bei der Babypflege nach dem Baden könnt ihr euer Kleines außerdem mit einer sanften und wohltuenden Babymassage verwöhnen.

Jetzt auf Pinterest pinnenVater hält frisch gebadetes Baby
©istock.com/Prostock-Studio

Tipps für Babypflege der Haut

Babys stellen sich viele von uns irrigerweise immer mit duftig zarter, seidenweicher Haut vor. Daher sind die meisten frischgebackenen Eltern überrascht, wenn sie feststellen, dass babyzarte Haut ein Mythos ist. Hautprobleme wie Ausschlag, Windeldermatitis oder allergische Reaktionen sind im ersten Lebensjahr tatsächlich ziemlich häufig.

Im Folgenden findet ihr einige Tipps, die euch dabei helfen, die Haut eures Babys gesund zu halten.
 

  • Warum Babyhaut intensive Pflege braucht

Unsere beratende Hebamme Katharina erklärt: "Bei Babys und Kleinkindern ist die Hornschicht sehr dünn. Und auch der natürliche Schutzfilm ist schwach, weil die Talg- und Schweißdrüsen noch nicht voll arbeiten. Somit ist die Hautbarriere von Babys durchlässiger als die von Erwachsenen. Die zarte Haut ist also recht empfindlich und kann schneller austrocknen oder auf Hautreizungen reagieren. Ist Babys Hautbarriere gestört, können leichter Fremdstoffe eindringen, die die Haut reizen oder Immunreaktionen auslösen. Das kann letztlich zu Erkrankungen wie Asthma oder Allergien, beispielsweise gegen Pollen, führen." 

  • Babys Hautschutz unterstützen

Verwende für den zarten Körper spezielle, für Babys Haut geeignete Produkte. Dazu gehört etwa Babyöl, mild formulierte Salben und Lotionen. 

"Das bedeutet aber nicht, Babys Haut gleich „zuzukleistern“ nach dem Motto "viel hilft viel". Die Schutzschicht sollte immer dünn aufgetragen werden und nur dann, wenn die Babyhaut trocken oder wund ist", erläutert die Hebamme.

Achtet auch unbedingt darauf, dass die Produkte für die Babypflege weder Konservierungsmittel und Emulgatoren, noch Parfüm, Alkohol oder Harnstoff (Urea) enthalten. 

"Im Windelbereich bilden Wundschutz-Cremes bei Bedarf eine schützende Fettschicht auf Babys Haut. Wende diese Creme jedoch bitte nicht im Gesicht deines Kindes oder in wunden Hautfalten an! Möchtet ihr Babys Gesichtshaut im Winter mit einer fetthaltigen Creme gegen Kälte schützen, so gibt es dafür ebenfalls geeignete Produkte. Diese braucht dein Baby aber erst, wenn es im Sportwagen der Witterung ausgesetzt ist."

Katharinas Geheimtipp: "Bei wunden Stellen am Babypo (wunde und gerötete, aber nicht offene Stellen!) kann ich dir auch Heilwolle empfehlen. Das ist Schafwolle in Bioqualität, die noch das natürliche Wollfett (Lanolin) enthält. Sie wird auf die gereizte Stelle aufgelegt, ohne dass weitere Cremes verwendet werden. Heilwolle eignet sich auch für wunde Brustwarzen bei stillenden Müttern."

  • Nicht zu oft baden

Wie ihr bereits oben erfahren habt, reicht es vollkommen aus, das Baby ca. zwei Mal in der Woche zu baden. Häufiges Baden kann nämlich die Haut austrocknen und ihr die natürlichen Fette entziehen, die als Barriere gegen Infektionen und andere Reizstoffe wirken. Im Gegensatz zu uns Erwachsenen verliert Babys Haut seine natürliche Feuchtigkeit schneller, weil sich der Schutzfilm erst noch bilden muss. 

Sobald ihr euer Kind nach dem Bad abgetrocknet habt, solltet ihr die Pflegeprodukte auftragen, um die Feuchtigkeit einzuschließen und die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren. 

  • Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden

Babys sollten nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, da diese für ihre Haut schädlich ist. Säuglinge bekommen wegen der noch dünnen Haut auch leicht einen Sonnenbrand, der mit großen Schmerzen verbunden sein kann. Daher solltet ihr euer Baby mit einem Sonnenschirm, einer Kappe oder einem Hut schützen, um die UV-Belastung zu vermeiden. Gerade im ersten Lebensjahr ist es wichtig, diese Strahlen so gut es geht zu meiden.

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©Prostock-Studio

So pflegst du Babys Nabel

Nachdem nach der Geburt eures Babys die Nabelschnur durchtrennt wurde, verbleibt an seinem Nabel noch ein kurzer Nabelschnurrest. Dieser wird mit einer Wundklemme verschlossen und fällt dann meistens um den 10. Lebenstag herum von allein ab. Dies ist jedoch nur ein Durchschnittswert! Ihr müsst euch keine Sorgen machen, falls er bereits nach fünf Tagen abfällt oder sich nach zwei Wochen immer noch nicht verabschiedet hat. 

Der Nabelschnurrest benötigt keine besondere Behandlung, muss aber sauber und trocken gehalten werden. Manche umwickeln ihn mit einer luftdurchlässigen Kompresse, die auch eventuell austretende Flüssigkeit aufnimmt. Ist die Kompresse schmutzig oder feucht geworden, so muss sie gewechselt werden. Der Nabel kann jedoch auch offen, also ohne Kompresse, abheilen. Dafür sollte viel Luft drankommen. 

Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Windel am oberen Rand umgeschlagen wird, damit sie nicht die Klemme und Nabelwunde bedeckt. 

Wir hoffen, unser Überblick der wichtigsten Punkte in der Babypflege konnte euch die Unsicherheit etwas nehmen! Wendet euch in jedem Fall an eure Hebamme, den Kinderarzt oder die Frauenärztin, wenn ihr noch Fragen habt oder Tipps braucht. Und auch erfahrene Mütter und Väter aus eurer Familie oder dem Freundeskreis stehen euch sicher gerne mit Rat und Tat zur Seite. Viel Spaß beim Genießen der kostbaren Qualitytime mit eurem kleinen Sonnenschein!

Jetzt auf Pinterest pinnenKatharina Jeschke
©Katharina Jeschke

Unsere beratende Hebamme Katharina arbeitet seit 1999 selbstständig als staatlich anerkannte Hebamme. Sie ist des Weiteren zertifizierte Kindernotfalltrainerin und lehrt an der Uni Bremen. Um mehr Frauen an ihrem Wissen teilhaben zu lassen, führt Katharina einen informativen Blog  und ist auf Instagram aktiv. 

Katharina bietet einen speziellen Online-Säuglingspflegekurs an, der wirklich alle Fragen, die ihr sicher habt,  klären wird. Außerdem findet ihr bei ihr Workshops und eine Hebammensprechstunde, wo sie noch mehr Tipps rund um die Themen Schwangerschaft, Schwangerschaftsprobleme und Schwangerenvorsorge gibt. Ebenso könnt ihr bei ihr erfahren, wie ihr euer Baby optimal massiert. Wenn ihr also tiefer in das Thema Babypflege einsteigen wollt, solltet ihr einmal bei Katharina vorbeischauen!

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