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Hochzeit

Die beliebtesten Hochzeitsbräuche: Das steckt hinter den Traditionen

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©Rawpixel/iStock

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Ein paar Hochzeitsbräuche kennt wohl jeder – manche lieben sie, andere finden sie eher anstrengend. Doch woher kommen die Bräuche eigentlich und warum spielen sie zur Hochzeit eine Rolle? Ein Überblick. 

Brautstrauß werfen, Strumpfband oder Blumenkinder: Auch Menschen, die noch nicht verheiratet sind, fällt zum Thema Hochzeitsbräuche bestimmt etwas ein. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Hier ein Überblick über einige der bekanntesten Sitten und Bräuche.

Der Polterabend – ein Klassiker

Das Warm-up für eine Hochzeit ist der Polterabend. Freunde und Familie treffen sich vor der gemeinsamen Wohnung der zukünftigen Ehepaares oder vor dem Haus deren Eltern und zerschmettern vorzugsweise Porzellan oder Töpfergut. Die Tradition des Polterabends beruht auf der volkstümlichen Auffassung “Scherben bringen Glück”. Es gibt Belege dafür, dass Polterabende schon seit dem späten Mittelalter abgehalten wurden. Ursprünglich fand der Polterabend direkt am Tag vor einer kirchlichen Trauung statt. Gefeiert wurde bis Mitternacht als Schwellenritual für den Übergang vom Junggesellendasein in das Eheleben. Heutzutage poltern auch Paare, die nicht kirchlich heiraten. Viele ziehen es jedoch vor, den Polterabend ein paar Wochen vor der Hochzeit zu veranstalten, damit man am großen Tag fit ist.

Reis werfen: Ein Hochzeitsbrauch, der nicht immer erlaubt ist

Nach der Trauung wird das frisch vermählte Brautpaar beim Verlassen des Standesamts oder der Kirche von den Gästen mit Reis beworfen. Dieses Hochzeitsbrauch kommt aus dem asiatischen Raum und ist ursprünglich ein Fruchtbarkeitsritual, das reichen Kindersegen bringen soll. Aber Vorsicht: Mittlerweile haben viele Standesämter und Kirchen Reiswerfen vor dem Gebäude verboten. Durch den Reis werden Tiere wie Tauben oder Ratten angelockt, außerdem besteht Rutschgefahr. Alternativ kann man dem Brautpaar auch mit Konfetti oder Seifenblasen einen schönen Empfang bereiten.

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Die Perlenkette von der Großmutter und ein Strumpfband: Für viele Bräute unverzichtbare Accessoires.  ©iStock: fotostorm/ grinvalds

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues

Hochzeitsbräuche können auch dazu führen, dass Bräute penibel darauf achten, welche Accessoires sie am Hochzeitstag tragen – nicht nur aus modischen Gründen. Diese Tradition ist aus der viktorianischen Zeiten von Amerika bis nach Deutschland hinübergeschwappt: „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe.“ („Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh.“) Die besonderen Accessoires sollen Glück bringen und die Ehe schützen. Vor allem durch Hollywoodfilme hat sich dieser Hochzeitsbrauch auch bei uns etabliert, allerdings stecken nur die wenigstens Frauen hierzulande auch ein Cent-Stück in ihren Schuh. 

Klassische Accessoires für diesen Hochzeitsbrauch: 

  • ein altes Strumpfband von einer Verwandten – idealerweise mit Blau
  • geliehener Schmuck, etwa eine Perlenkette, Ohrringe oder eine Brosche
  • eine Haarspange
  • das neue Element ist meist einfach: das Brautkleid

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Blumenkinder – Hochzeitsbräuche können so niedlich sein

Blumenkinder, die den Weg zum Altar mit Blütenblättern säumen, sind nicht nur süß anzusehen, der Hochzeitsbrauch soll obendrein für eine kinderreiche Ehe sorgen. Dem Brauch des Blumenstreuens liegt der heidnische Glaube zugrunde, dass die Fruchtbarkeitsgötter durch die duftenden Blüten herbeigerufen werden. Egal ob der eigene Nachwuchs oder die Kinder von Freunden oder Verwandten das Blumenstreuen übernehmen, besonders harmonisch wirkt die Gruppe der Blumenkinder, wenn die Outfits der „Streuengel“ aufeinander abgestimmt sind.

Baumstammsägen – kräftezehrender Brauch

Ein Hochzeitsspiel, das vor allem bei vielen Bräuten gefürchtet ist, ist das Baumstammsägen. Im edlen Hochzeitskleid mit einer meist stumpfen Säge hantieren zu müssen und dabei ins Schwitzen zu geraten, ist für viele ein Graus – dabei sollte der Grundgedanke dieses Brauchs vor allem die Damen freuen. Das Baumstammsägen steht für die Gleichberechtigung in der Ehe. Nur als Team schafft es das Paar, diese erste Prüfung zu bestehen und den Stamm zu zersägen. Hochzeitsbräuche mit Stamm und Säge sind vor allem in der Schweiz und in Süddeutschland verbreitet und werden gerne bei ländlicheren Hochzeiten zelebriert. Ein kleiner Tipp für alle Gäste, die das Spiel planen: Überlegen Sie genau, wie schwer Sie es dem Paar machen wollen. Je weicher das Holz und je schärfer die Säge, desto leichter wird es.
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Hochzeitsmandeln sind ein traditioneller Hochzeitsbrauch.  ©iStock/ moxduul

Essbare Hochzeitsbräuche: Hochzeitsmandeln

Ein traditionelles Gastgeschenk auf Hochzeiten sind Hochzeitsmandeln. In südlichen Ländern wie Spanien, Italien oder Griechenland ist das Verschenken von mit Zucker oder Schokolade glasierten Mandeln eine fest verankerte Tradition, die ihren Ursprung in der Antike hat. Mittlerweile erfreut sich dieses Gastgeschenk auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Traditionell werden fünf Hochzeitsmandeln verschenkt, die für Glück, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Wohlstand und ein langes Leben stehen sollen.

Brautstraußwerfen – Klassiker der Hochzeitsbräuche

Der Brautstrauß gehört so selbstverständlich zur Braut wie die Ringe zum Jawort. Doch der Ursprung der Traditionen rund um den Brautstrauß ist nicht ganz eindeutig. Laut heidnischem Glauben sollte der Strauß einst mit seinen Kräutern böse Geister vertreiben. Da die Geister den Strauß und damit die Ehe verzaubern, muss dieser weggeworfen werden. Andere Interpretationen besagen, der Wurf bzw. das Verschenken des Brautstraußes habe sich im Mittelalter etabliert und soll dem Ehepaar schlichtweg Glück bringen. Mittlerweile hat sich eine neue Interpretation durchgesetzt: Wer den Brautstrauß fängt, heiratet als nächstes. Der Trend geht außerdem zum Zweitstrauß. Viele Bräute tendieren dazu, den eigenen Strauß zu behalten und vom Floristen zum Werfen eine kleinere Kopie anfertigen zu lassen.
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©iStock/ Neustockimages

Dosen am Auto – ein lautes Spektakel

Nach der Trauung fährt das Brautpaar möglichst lautstark im Auto zur Feierlocation. Nicht selten werden dabei Dosen am Auto befestigt, die Freunde und Familie gesammelt und heimlich am Hochzeitsauto befestigt haben. Diese Tradition stammt ursprünglich aus Amerika. Der Lärm soll böse Geister vertreiben. Doch Hochzeitsbräuche wie diese sind nicht ganz ohne ein paar Gedanken um setzbar. Man sollte die Straßenverkehrsordnung im Hinterkopf behalten. Nach Paragraf 30, Absatz 1, Nr.1 müssen Fahrzeuge so ausgerüstet sein, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht mehr als unvermeidbar belästigt wird. Außerdem sollten Sie dringend darauf achten, dass die Schnüre, an denen die Dosen hängen, nicht zu lang sind, damit niemand im Straßenverkehr gefährdet wird. Sollten Sie doch in ein Polizeikontrolle geraten, gilt das sogenannte Opportunitätsprinzip: Die Polizei kann, muss aber nicht gegen einen Verstoß vorgehen. Wenn Sie es mit dem Lärm und dem Autokorso nicht übertreiben, den Verkehr nicht behindern und Dosen oder anderer Autoschmuck sorgsam befestigt wurden, sind die Ordnungshüter in der Regel auf Ihrer Seite.

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